Linolschnitt

Linolschnitt

Tuesday, May 14, 2024

Offener Brief an die Regierung

Wir wehren uns jetzt

Nach einem Vorspann noch ein offener Brief an die Regierung des Kantons St. Gallen

Reduktionslinolschnitt Mutter und Kind - Ein Motiv, das Jüdische Künstler oft wählten in der schlechten Zeit, um ihrer Hoffnung Ausdruck zu verleihen, durch Gemeinschaft die Erfahrung von Ausgrenzung, Verlust und Entwürdigung zu überwinden. Der jüdische Kunstkritiker Max Osborn, bis 1933 einer der führenden Kunstkritiker in Deutschland, schrieb im Begleittext zum Kalender der Jüdischen Künstlerhilfe 1937:

"wie eine jugendliche Unbefangenheit von einer Mahnung künftiger Gemeinschaftsverpflichtung gestreift wird, wie uralter religiöser Brauch einen eben erwachenden Geist in seinen Bann zieht."

Dieser Linolschnitt war schwierig, weil er reale Personen darstellt, die ich in ihrer Innigkeit abbilden wollte. Die Mutter-Kind-Bindung bei meinen Schafen beobachtete ich über Jahre jedes Frühjahr. Die Kontaktaufnahme geht von einem zum anderen. Gegenseitig ermutigen sich Lamm und Mutter. Die Beiden auf dem Linolschnitt haben eine besonders tiefe Verbindung, aus der heraus der Kleine jetzt, Monate später, wo er grösser geworden ist, in absoluter Sicherheit die Welt erfährt. Ich habe nach den ersten Drucken, jeweils noch etwas Linoleum weggeschnitten, beim Drucken verschiedene Farben verwendet, Zusätze verwendet, damit die Trocknungszeit sich verlängert und die Farben transparenter werden. Reduktionslinolschnitt ist ein Prozess. Es ergaben sich verschiedene Ergebnisse. Finden Sie die Unterschiede.




Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte in einem Interview mit einem amerikanischen Christen: "Damals konnten wir uns nicht wehren. Heute haben wir unsere Armee, die Israel Defense Force IDF". Vor wenigen Jahren, ich glaube, es war während der Pandemie, sagte Netanyahu, dass der Antisemitismus etwas aus dem Mittelalter sei. Seine Eltern haben es wahrscheinlich ähnlich gemacht, wie die meinen. Auch er ist in Amerika aufgewachsen, frei und ohne die Last der schrecklichen Verfolgung, der schlechten Zeit, wie meine Verwandten sagten. Sie sagten nie, in welchen Jahren das war und ich nahm an, dass sie damit die Wirtschaftskrisen meinten, was ja auch fast das Gleiche war. Früher war die allgemeine Meinung, dass ohne die sehr schweren Wirtschaftskrisen nach dem Ersten Weltkrieg, die Hyperinflation, der Börsencrash von 1929, der in Deutschland ab 1931 seine Wirkung zeigte, es keine Nationalsozialisten und Holocaust gegeben hätte. Die NSDAP erreicht bei den Wahlen 1928 nur 2,6 Prozent der Stimmen. Ein Jugendfreund meiner Eltern, der schon im Quartier als unser Haus gebaut war, sagte mir, er wäre als Bub immer zur Baustelle gegangen und hätte dem Mann zugeschaut, der alleine mit einer Schaufel und Schubkarre den Aushub bewerkstelligte, Tag für Tag grub, auflud, aus der Grube heraus fuhr, den Schutt ausleerte. Der Untergrund ist lehmiger Schotter, also nicht so leicht mit der Schaufel zu graben . Die Schwester meiner Mutter sagte:


"Ja, es war ein Glück für ihn, dass er in der schlechten Zeit eine Arbeit hatte."


Mit der schlechten Zeit meinten sie die Ausgrenzung, die Berufsverbote, die Entwürdigung. Auch wenn die Auftraggeber Juden waren, war es verboten. Die Frau des Baumeisters war jüdischer Herkunft. Sie lebte im Nachbarshaus mit ihren Töchtern, als U-Boote. Bevor das Nachbarshaus abgerissen wurde, sah man noch die Spur auf den Dachziegeln, wo sie in der Nacht Urin und Fäkalien ausschütteten. Von der kleinen Dachluke bis zur Regenrinne war ein heller Streifen auf den Dachziegln auszumachen. Nach dem Krieg mussten alle sagen, dass der Baumeister sich scheiden liess, die Frau ein Wohnrecht bekam. In Wirklichkeit wurde er ermordet von der Erbfeindschaft, damit ein Architekt und ein paar andere eine Weisswaschstrategie hatten, und die Frau hatte eine Bleibepflicht, ein Form von besonders schlimmer Sklaverei, gebunden an die Scholle. Die Töchter gingen nach dem Krieg nach Amerika. Die Mutter blieb da. Meine Tante, die berufstätig war, wusste nicht, dass die alte Frau Lehner noch im Haus wohnte. Meine Oma und meine Mutter wiesen mich darauf hin, als sie die Türe aufsperrte, sonst hätte ich es auch nicht bemerkt. Sie ging nur selten aus dem Haus, sehr unauffällig.  In der Bayerischen Verfassung steht, dass der Bauer nicht an seine Scholle gebunden werden darf. Die in den Wirtschaftskrisen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Spekulanten genannt wurden, heissen heute Private Equity, wobei wahrscheinlich nicht alle Finanzgesellschaften, die sich so nennen auch derart kriminelle, verwerflichen Geschäften nachgehen. 

Equity = Gesetze und Grundrechte missachten ohne schlechtes Gewissen


Equity law ist in common law systemen ein separates Rechtssystem neben common law, wobei auch Gerichte entscheiden. Equity steht über common law und heisst nach dem Gewissen. Im civil law, also in ganz Europa, ist equity law im Code Civil und dem Handelsrecht, in der Schweiz Obligationen Recht OR genannt, integriert. Das Problem ist, dass vor allem amerikanische Politiker, aber auch inzwischen hier, nicht willig sind, zu unterscheiden zwischen Recht und Unrecht. Jemanden alles weg zu nehmen, ihm alle Freiheiten und Grundrechte zu nehmen, damit er dann als Mülleimer für Schulden, die entstanden sind durch andere kriminelle Finanzgeschäfte, Schuldenpolitik und negativer Handelsbilanz (Wenn ein Land mehr importiert als exportiert entstehen zwangsläufig Staatsschulden) abzuladen. Weil Finanztransaktionen heute alle mit Computer gehen, definiert man zuerst gewissen Kriterien, meist genannt personenbezogene Daten, die ja eigentlich besonders geschützt sein sollen durch Datenschutzgesetze. Dann filtert man bestimmte Eigenschaften heraus, in diesem Fall bestimmte Namen, von denen man annimmt, dass sie jüdisch sind, oder wahrscheinlich demnächst, Afd-Anhänger. Besonders gefährlich in dieser Hinsicht ist im Übrigen der Name Elisabeth. Von den Geschwistern Irène, Alice und Elisabeth Cahen d'Anvers, die in den Posts über die Emil Bührle Stiftung vorkommen, wurde nur Elisabeth verhaftet und nach Ausschwitz gebracht. 


Alles für Gesamtinteresse und Grundrechte von Räubern


In der Schweiz wird derzeit wegen einer sogenannten Freiheitsinitiative, über die im Juni abgestimmt wird, über die Grundrechte, die in der Schweizer Verfassung diskutiert, was nach meiner Auffassung auch der Sinn dieser Initiative ist, die gemäss Umfragen mit überwältigender Mehrheit abgelehnt werden wird. Entstanden ist sie aus den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie. Es geht darum, dass Eingriffe durch den Staat in den eigenen Körper nur nach vorheriger Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Die ersten Diskussionen gingen vor allem darum, dass der Art. 36 der Bundesverfassung ausser Kraft gesetzt werden würde. Dieser betrifft die Einschränkung von Grundrechten. Art. 36 Abs. 3:


"Einschränkungen von Grundrechten müssen durch ein öffentliches Interesse oder durch den Schutz von Grundrechten Dritter gerechtfertigt sein."

Ich gehe auf die Zusammenhänge von Finanzkriminalität und Corporate Governance in einem späteren Blog ein. Es folgt mein zweiter offener Brief an die Regierung von St. Gallen. Ich finde das nicht in Ordnung, dass ich so etwas schreiben, geschweige denn veröffentlichen muss, aber es ist ihnen offenbar nicht wert, eine Erklärung zu geben. Das hat angefangen lange bevor der Antisemitismus zum Lifestyle hipper Politiker, Juristen und Behördenmitarbeitenden wurde. Als Antwort würde ich erwarten:


"Sie können doch nicht erwarten, dass wir Sie entschädigen. Da waren doch viele andere betroffen, denen es noch schlimmer erging. Sie sind ein spezieller Fall."


Ja, mein Strafregister ist wahrscheinlich voll mit Strafen wegen Behinderung der VerwaltungsarbeitAufmüpfigkeit gegen Behördenanweisungen und den nicht bezahlten Bussen deswegen. Adresse und Kontaktdaten habe ich stehen lassen. 














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