Linolschnitt

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Tuesday, November 1, 2022

Mein Stall und das Importverfahren

Mein Stall, das Importverfahren 

Ergänzt um das von Deutschland ausgesprochene Exportverbot in "Drittländer"


Ein paar Fotos von meinem Stall mit Smartphone und in der Nacht. Er kam mit dem Landwirtschaftsbetrieb, den ich 1994 kaufte. Er ist ein traditioneller Kuhstall, gebaut 1942. Bis in die 1960er Jahre war das ein Vorzeigebetrieb mit Gemeindestier und Gemeinde-Ziegenbock. Mein Vorgänger hat den "Fortbildungskurs" gemacht, war also ausgebildeter Bauer für den "Plan Wahlen" im Zweiten Weltkrieg.




Das Bockabteil habe ich in der Nacht, bevor die Schafe kommen, bauen wollen aus Holz, das für andere Projekte vorgesehen war, damit der Bock nicht deckt, aber mit den anderen Schafen ist. Es ist modular gebaut, dass ich mit den Teilen auch einen kleinen Pferch machen kann, um ihn draussen aufzustellen, etwa für ein Muttertier mit neugeboreren Lämmern, damit sie draussen sein können. In den ersten Tagen nach der Geburt müssen Mutter und Lamm eine Beziehung aufbauen. Die Landwirtin muss überwachen, ob die Lämmer trinken. Auch für andere Abtrennungen ist dieses Bockabteil praktisch. Ich habe das gemacht, als ich schon annehmen konnte, dass die Schafe, die ich gekauft und bezahlt habe, für die ich das offizielle Verfahren durch gegangen bin, gar nie zu mir kommen werden. Ohne diesen ganzen Bürokratie-Terror hätte ich den Stall weisseln können, einer gründlicheren Reinigung unterziehen. 

Mein Stall


Mein Stall ist ein traditioneller Milchviehstall, gebaut 1942, also nicht aus dem Mittelalter. Die schlimmsten Ställe hinsichtlich Tierschutz, die ich gesehen habe, waren im Übrigen aus den 1960er Jahren. Kälberställe ohne Fenster, die man eigentlich als Löcher bezeichnen muss, die Kälber angebunden und dunkel, weil man meinte, das gäbe weisses Kalbfleisch. Anbindeställe, bei denen der Boden des Fresstrogs gleich hoch wie die Liegefläche waren, sodass die Kühe "laffenstützig" wurden, also vorne o-beinig, mit heraus stehenden Knochen. Auf der Weide stellen die Kühe einen Fuss vor, damit sie mit dem Maul zum Gras am Boden kommen. Im Stall muss es also immer höher sein, wo das Futter liegt. Der Stall auf der Alp, die mich in die Schweiz führte, weil ich den Senn geheiratet habe, war so gebaut, dass die Kühe sich gar nicht hin legen konnten. Ein Jugendfreund meiner Eltern, ein bekannter Filmregisseur, hat einen Kurzfilm gedreht, in dem die Frage gestellt wird: Wie steht die Kuh auf, zuerst mit den Vorderbeinen, oder zuerst mit den Hinterbeinen? Dieser Film wurde im Fernsehen gezeigt, und wie mir meine Eltern erzählten, wurde in ganz München, in den Büros, den Betrieben, im Zug, auf der Strasse darüber diskutiert. Diese Frage gehört aber zum Grundwissen, wenn man Landwirtschaft studiert. Eine Kuh steht zuerst mit dem Hinterbeinen auf, holt mit dem Kopf den Schwung mit denen sie ihre 600 kg in die Höhe hievt. Wenn sie "pferdeartig" mit den Vorderbeinen zuerst aufsteht, ist sie krank. Das muss beim Stallbau berücksichtigt werden. Deshalb musste mein damaliger Ehemann den Rand des Trogs tiefer machen. 

Geprüft nach Schweizer Tierschutzgesetz


Das Schweizer Tierzuchtgesetz schreibt die Prüfung von neuen Stallsystemen für die Landwirtschaft vor. Zuständig ist das "Zentrum für tiergerechte Haltung: Wiederkäuer und Schweine (ZTHT) in Tänikon, früher genannt "Prüfstelle". Dort sind Verhaltensforscher und andere Experten für tiergerechte Haltung. Sie machen Versuche und Tierbeobachtungen, um zum Beispiel herauszufinden, ob ein Bodenbelag für einen Stall tiergerecht ist. Mehr dazu erfahren Sie auf der entsprechenden Internetseite des Bundes. Ältere Ställe, die nicht serienmässig hergestellt wurden, wurden in den 1990er Jahren überprüft. Mein Ehemann und ich hatten damals zwei Betriebe. Beim Betrieb von meinem Ehemann mussten grössere Fenster eingebaut werden, weil der gemessene Lichteinfall zu gering war. Bei mir war das in Ordnung. Mein Betrieb wurde dann nach 2002, als ich alleine weiter wirtschaftete und auf Milchschafe umstellte, noch einmal überprüft von dem Kontrolleur von kagfreiland, einem Labelprogramm für besonders tiergerecht erzeugtes Fleisch und Eier mit strengeren Vorschriften. Es gibt Vorschriften, wie viele Schafe Platz haben im Laufstall, dass sie alle Platz an den Fressplätzen haben, wenn das Futter nicht ständig zugänglich ist. In meinem Stall haben nach Biovorschriften 20 Milchschafe mit Lämmern und 1 Bock Platz. Es wären nur 11 Schafe gekommen. Bei der Biokontrolle wird kontrolliert, ob sich etwas geändert hat, ob zu viele Schafe auf dem Betrieb sind, etc. Ich habe aber, als die Biokontrollen noch normal waren, nie eine Beanstandung gehabt.

Verfahren für den Import von Schafen in die Schweiz


Der Stall, in den nur 20 Milchschafe mit Lämmern hinein passen, ist der beschränkende Faktor auf meinem Landwirtschaftsbetrieb. Ich habe Land und Futter für mehr Schafe. Für Fleischschafe gilt eine geringere Fläche pro Schaf.

Schafe können in die Schweiz importiert werden, wenn sie dieselben Anforderungen erfüllen, wie für den Import in andere EU-Länder. Dies sind:

  • Es müssen Zuchttiere sein, mit Zuchtpapieren von einem anerkannten Zuchtbetrieb im Ausland.

  • Sie müssen die gesundheitlichen Anforderungen erfüllen, dass sie in die europäische Tiergesundheitsdatenbank eingetragen werden können, mit zertifizierten Untersuchungen zu verschiedenen Krankheiten, vor allem solchen, die den Menschen betreffen, wobei das Wichtigste die genetische Resistenz gegen Scrapie ist, eine dem BSE verwandte Krankheit.

  • Positiv bewertet wird, wenn sie einer Rasse entstammen, die in der europäischen Liste der seltenen Rassen ist, und in der Schweiz noch nicht angesiedelt ist.

Die Schafrasse Zwartbles ist in der Liste der europäischen seltenen Rassen aufgeführt und es wurden meines Wissens erst letztes Jahr vom selben Transporteur sechs davon in die Schweiz gebracht. Dabei ist noch zu erwähnen, dass die genetische Scrapie-Resistenz nur durch Zucht über einen längeren Zeitraum erreicht wird, und die seltenen Rassen dazu nicht verpflichtet wurden in der EU, der Zwartbles Zuchtverband es aber trotzdem gemacht hat. Der Importversuch meiner Schafe war also nicht nur gesetzeskonform in allen Punkten, sondern auch erwünscht aus einem übergeordneten Interesse. Das haben mir immer alle Stellen bei den Vorabklärungen ab 2020 so gesagt.

Was man machen muss, wenn man Schafe importieren will


Das Verfahren im Einzelnen:
  1. Antrag für eine Generalimportbewilligung GIB elektronisch, unter Eingabe gewisser Informationen, die ich hier nicht näher ausführe. Ohne GIB kann man das Verfahren nicht weiter führen.

  2. Gesundheitsuntersuchungen in den Niederlanden, Ausstellung eines Gesundheitszeugnisses durch das niederländische Landwirtschaftsministeriums. 

  3. Antrag für Importkontingent. Die Einfuhr von Schafen ist kontingentiert nach "Windhundverfahren." Letzteres bedeutet, dass wer zuerst kommt, eine insgesamt beschränkte Zahl von Tieren einführen kann zu einem günstigeren Zollsatz von 8 Franken / Schaf. Bei diesem Antrag muss man die erforderlichen Papiere hochladen, also Zuchtpapiere, Gesundheitszeugnis, Brucellose Untersuchung des Bockes, Angaben zur Rasse.

  4. Innerhalb von 24 h nach Ankunft muss das AVSV Meldung gemacht werden, damit sie die "Tierärztliche Überwachung" durchführen können und die Ohrmarken wechseln.
Kurz bevor die Schafe aufgeladen werden und abfahren, trägt die niederländische Behörde die Schafe in die TRACES Datenbank ein, damit das St. Galler AVSV sieht, dass Schafe importiert werden auf einen Betrieb in ihrem Gebiet.

Die Schafe fahren so direkt wie möglich vom Herkunfts- zum Ankunftsbetrieb, entsprechend der vorher festgelegten Route für die ein Logbuch geführt werden muss. An der Grenze wird unter Umständen geprüft, ob es die richtigen Tiere sind. Wahrscheinlich fällt noch Mehrwertsteuer an. Ob für die Schafe weiss ich nicht, aber auf jeden Fall für den Transport.

Tierärztliche Überwachung nach Ankunft der importierten Schafe


Innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft, muss der Ankunftsbetrieb die zuständige kantonale Stelle informieren, das St. Galler AVSV für "tierärztliche Überwachung". Dann kommt der zuständige Tierarzt, untersucht den Gesundheitszustand der Tiere, vor allem, wie sie den langen Transport überstanden haben, ob sie gut angekommen sind, gut betreut werden, ob der Bestandstierarzt schon da war, Entwurmung, etc., möglicherweise noch andere Untersuchungen und dann muss das AVSV die Ohrmarken wechseln, dass die importierten Schafe in die Schweizer TVD aufgenommen werden können. 

"Tierüberwachung" und "Quarantäne" sind vollkommen unterschiedliche Begriffe. Quarantäne ist überflüssig, wenn die Tiere offiziell zertifiziert gesünder sind wie jedes Schaf, das ich in der Schweiz kaufen kann, und ohne jemanden zu fragen in meinen Stall zu bringen. Das Verfahren über TRACES ist eine bessere Lösung für den Schutz von Mensch und Tier vor übertragbaren Krankheiten.

Zum Transport: Es ist ein langer Transport, deswegen das Logbuch für die Route. Es ist ein kleiner Transport. Der Transporteur kann anhalten und nachschauen, wie es den Tieren geht. Auf dem Foto im Artikel unten sieht man, dass eine Raufe vorhanden ist. Die Masse für den Transportraum sind vorgeschrieben, unterschiedlich, ob sie geschoren oder nicht geschoren sind. Die niederländischen Partner haben Erfahrung mit dem Import in andere EU-Lände, nach Irland, wohin der Transport ebenfalls lange ist.

Nach Massgabe des Züchters habe ich ein deutsches Zollabfertigungsbüro beauftragt mit der Erledigung der Grenzformalitäten, damit es klappt und der Transporteur geschont wird, wenn wieder alle möglichen Hindernisse aufgebaut werden, dass er mit den Tieren nicht über die Grenze kommen kann.  Es stellte sich dann heraus, dass der nette deutsche Mann Zölle erhebt. Es werden also unberechtigte Zölle an der Grenze erhoben, die in unberechtigte Taschen fliessen. Weil ich bekomme die Rechnung von Bern entsprechend dem offiziellen Verfahren.

Die Schafe mussten umkehren, weil mein Stall nicht geprüft war von Diener, wozu er keine Berechtigung hatte. Dann hiess es nur noch "Red Flag" sei auf meinem Betrieb. Ich nehme also an, dass auch wieder ein "Drittschuldner" sich meinen Betrieb unter den Nagel gerissen hat, oder falsche Schulden auf ihm abgeladen, was man dann mit schlechtem Stall und "Tierhalterverbot", Strafanzeige wegen "illegalem Schafimport" begründet.  Ich habe eine Hypothek weit unter der Beleihungsgrenze, die ich immer bedient habe. Es weiden auch schon Rinder auf meinem Betrieb. Diesen Kontrolltypen wollte ich nicht auf meinem Betrieb haben. Ich habe schon die folgenden Vorhaltungen bekommen durch unkundige "Kontrolleure".

  • Beschuldigung, dass ich Hormone verfüttere, weil meine saisonalen Schafe im Frühjahr alle auf einmal ablammen.

  • Ich müsse einen Tränkeautomaten kaufen. Die Lämmer dürften nicht an der Mutter saugen. Begründung: Andere Milchschafhalter müssten teure Tränkeautomaten kaufen, es wäre ungerecht, wenn ich das kostengünstige Aufzucht bei der Mutter mache.

  • Ich dürfte keine Jahresschur machen, ausser ich verkaufte die Wolle. 

  • Meine Schafe müssten tierärztlich untersucht werden, weil "Etwas am Hals nicht stimmt", es könnten Geschwüre dort sein. Ich konnte beim besten Willen nichts erkennen, bis ich merkte, der Kontrolleur sah, dass die Wolle am unteren Halsende länger war. Das ist, weil ich sie selbst geschoren habe. Weil es schwere Schafe waren, habe ich sie dazu auf dem Boden hingelegt. Um den Hals zu scheren, muss ich den Kopf nach oben drehen. Beim Hals schneidet man sehr schnell hinein, dass es heftig blutet, deshalb liess ich immer an der gleichen Stelle etwas stehen, zumal die Wolle am Hals nicht zu gebrauchen ist, schwer zu scheren, weil immer etwas Filz und Heublumen drin sind.

Es ist nicht möglich, Tiere zu betreuen, wenn man dauernd mit solchen Typen und Bürokratien zu tun hat. Ausserdem ist mein Stall mein Arbeitsplatz, mein persönlicher Bereich. Ich will z.B. nicht, dass er sieht, dass ich Bilder im Stall aufhänge. Ausserdem merken dass die Schafe, wenn jemand, der der Besitzerin Feind ist, in den Stall kommt, und sie werden sich von Anfang an nicht wohl fühlen.

Das Ziel ist ja, mir jede Möglichkeit zu nehmen. Es wird verhindert, dass ich auf eine Tagung gehe, damit ich nicht Fachwissen und Kontakte bekomme, um einen Auftrag zu bekommen. Meine Konti werden gesperrt und eingezogen. Eingezogen werden sie, weil die Banken sie mit meinen vier Namen versehen haben, wie sie in meinem Pass stehen und sich weigern, das zu ändern. So kann man den zweiten Vorname heraus filtern.

Auf der ganzen Linie: Ätsch. Du kannst nichts machen, machst nur Ärger für andere. Das ist nicht lustig.

Neueste Entwicklungen: Verbot von Export von Zuchttieren aus Deutschland in "Drittländer"


Deutschland macht ein neues Gesetz, dass den Export von Zuchttieren in "Drittländer" verbietet ab Juli 2023, auf Anregung des grünen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir, begründet mit Verhinderung von Tierleid. Es soll dafür nur noch "genetisches Tiematerial" exportiert werden. Abgesehen davon, dass ein solches Gesetz mit vielen anderen Regulierungen und Verträgen kollidiert, ist es nicht verständlich von Grund auf, und scheint entstanden zu sein aus politischen Gründen, um sich Lieb Kind bei Tierschutzorganisationen zu machen, die Teils als extremistisch beurteilt werden können. Die Schweiz ist Drittland, könnte also auch betroffen sein, obwohl es in der Mitte von der EU sich befindet, sich die Transportdistanz sich also nicht unterscheidet von Export in andere EU-Länder.

  1. Für den Tierkomfort ist in den Transportfahrzeugen gesorgt. Es gibt Vorschriften dazu, etwa zu wie viel Platz die Tiere haben müssen. Bei Schafen zum Beispiel ist unterschieden, ob es sich um geschorene oder ungeschorene handelt. Ungeschorene brauchen mehr Platz. Es ist nicht einzusehen, ob es für ein Tier qualvoll sein soll, wenn es in einem stationären Stall sich aufhält, oder sein Liegeplatz rollt. Bei grösseren Tieren und sehr langen Strecken könnten möglicherweise Verbesserungen gemacht werden hinsichtlich Komfort. Da es sich bei Zuchttieren aber um wertvolle Tiere handelt, der Transport teuer ist, werden die Handelspartner ein grosses Interesse haben, es besonders gut zu machen.

  2. Der Austausch von Zuchttieren zwischen Ländern ist für die Zucht wichtig und gab es immer. Früher sind die Schafherden zu Fuss über grosse Distanzen gelaufen. Der Erhalt seltener Nutztierrassen erfordert den Austausch von Zuchttieren zur Erhaltung der genetischen Vielfalt. 

  3. Zucht und Zertifizierung für die Freiheit von Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können (Zoonosen), etwa die Etablierung von Scrapie-Resistenz erfordern die Einfuhr von Zuchttieren.

  4. Bestandsaufbau von neuen Rassen, etwa zur Wollproduktion,  erfordert, dass man gute Zuchttiere einführen kann. Da die Wolle über Jahrzehnte vernachlässigt wurde in der Zucht, existieren in vielen Ländern kaum Schafe, die gute Wolle für die Verarbeitung haben. Wolle ist aber ein sehr zukunftsträchtiges Produkt, sowohl hinsichtlich seiner Eigenschaften, als auch für Klimaneutralität. Die Wolle eines Schafes, das Gras gefressen hat, besteht aus Kohlenstoff, der aus der Atmosphäre geholt wurde. Zusammen mit dem richtigen Weidemanagement kann eine Schafhaltung in beträchtlichem Masse CO2 negativ sein.

  5. Züchter verlieren Einkommensmöglichkeiten.

  6. Es ist schon verwunderlich, dass ein Grüner biotechnologische Verfahren gegenüber der natürlichen Paarung bevorzugt. Bei Schafen kann keine künstliche Besamung vorgenommen werden aufgrund von ihrer Biologie. Ich erwarte, dass jemand, der ein solches Gesetz erwägt, sich vielleicht auch selbst informiert, Fachbücher liesst, Experten befragt.

  7. Ein Exportverbot, auch noch "Exportweltmeister" Deutschland, verstösst gegen Grundprinzipien des internationalen Handels, der "regelbasierten Weltordnung."

Es gab Fälle, in denen Tiere auf Schiffen herum fuhren, nicht abgeladen werden konnten und dann elendig zu Grunde gingen. Das waren aber alles kriminelle Geschäfte, gegen die nicht vorgegangen wurde. Erstaunlich ist auch, dass bei der EU geweibelt wird, dieses Gesetz zu übernehmen, damit das deutsche Exportverbot nicht umgangen werden kann. Offenbar haben die Deutschen keine Ahnung, wie das Gesetzgebungsverfahren der EU funktioniert, umgehen Parlament und Kommission, um ihre eigenen, vom Minister erlassene Vorschriften den anderen Mitgliedsländer aufzuoktruieren.

Die künstliche Besamung hat dazu geführt, dass Milchviehbauern mit den üblichen Rassen komplizierte Berechnungen anstellen müssen bei der Auswahl des richtigen Stiers für die Besamung, weil die genetische Vielfalt derart ausgedünnt ist, dass praktisch alle Kühe und Stiere schwerwiegende Erbkrankheiten in sich tragen und es schwierig ist, einen Stier zu finden, der nicht die Anlage für dieselbe Erbkrankheiten hat, wie die Kuh. 

Es ist nicht zu verstehen, weshalb ein Sozialpädagoge ohne naturwissenschaftliche und ökonomische Kenntnisse zum Landwirtschaftsminister erkoren wurde, wo mit Anton Hofreiter ein studierter Biologe zur Verfügung stand, der sich ausserdem in die Wasserstoff basierte Stahlproduktion eingearbeitet hat, auf Einladung der Unternehmen, die hier tätig sind, sodass er sich auch hätte in die wichtigen Belange der Landwirtschaft einarbeiten können. Ein sehr guter Kandidat wäre auch Martin Häusling, der viele Jahre im Agrarausschuss des EU Parlaments massgeblich mitgearbeitet hat und Biobauer ist. Wir sind im ersten Jahr der wahrscheinlich tiefgreifendsten Agrarreform, in der die Kompetenz für Agrarpolitik in die nationalen Länder zurück geht. Die Landwirtschaft produziert Nahrungsmittel. Sie beeinflussen derzeit massgeblich neben der Energie die steigende Inflation. Es braucht Politiker die führen und Ministerien, die Arbeiten. Auf den Formularen für meine Erbschaftssteuer waren auch die Angaben für Landwirtschaftsbetriebe und familiengeführte Unternehmen aufgeführt. Es wird deren in der nächsten Generation keine mehr geben, wenn nicht Einhalt geboten wird. Ausserdem lässt sich das Klimaproblem mit regenerativer Landwirtschaft am Besten angehen.

Ich bin weder eine investigative Journalistin, noch Aktivistin gegen Kapitalismus noch sonst irgendwie subversiv. Es ist vielleicht auch übertrieben, wenn ich den deutschen Landwirtschaftsminister so angegriffen habe. Aber er kann sich auch informieren und einarbeiten und die Probleme, die diese Art, die sinnvollen gesetzlichen Regelungen auszuhebeln hat verheerende Folgen.






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