Die zerlumpte Gesellschaft
Wirtschaftsgeschichte NS-Diktatur und Holocaust - sicherheitspolitische Herausforderungen aufgrund gesellschaftlicher Veränderung heute und in Kunst und Literatur
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| Gelli© Print Raubmenschen Der Monodruck zur Illustration von 2023 ist inspiriert vom gleichnamigen expressionistischen Roman von Max Dauthendey (1867-1918), dem Gemälde Die Erschiessung von Kaiser Maximilian von Mexiko von Eduard Manet (1832-1883), einem Pressefoto zu einem Schweizer Tierschutzfall und der Erinnerung an das Jahr 1923 mit Hyperinflation und den Wirtschaftskrisen davor und danach. |
Manches wiederholt sich in der Geschichte: Wirtschaftliche und soziale Ausgrenzung, Entrechtung, Entmenschlichung, Sündenbock-Denken, auch in der perfekt demokratischen Gesellschaft. Zwangsverschuldung ist weltweit die häufigste Form der Sklaverei und Wirtschaftskriminalität. Anlass für die Überarbeitung des Blogposts Raubmenschen im April 2025 waren 80 Jahre Befreiung des KZ Buchenwalds am 11. April 1945 und die gewalttätige Besetzung des Kuhstalls des Präsidenten des Bayerischen Bauernverbands und Kandidaten für das Amt des Landwirtschaftsministers einer neuen Regierung. Der Vorfall für den ursprünglich am 15.6.2023 veröffentlichten Artikel ereignete sich im Sommer 2023.
Eigentlich war das Thema für den Gelprint und Text die Aufklärung über die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die zum Aufkommen der Nationalsozialisten, deren Terror-Regime, Holocaust und Zweiter Weltkrieg mit enormem Leid und Millionen von Toten. Diese waren, zusammengefasst:
- Der Erste Weltkrieg als erstem modernen Krieg mit Kriegswirtschaft und Logistik für den Nachschub an modernen Waffen, Giftgaseinsatz, Stellungskrieg, finanziert durch Schulden und die Verflechtung dieser Kriegsschulden bei den alliierten Siegermächten.
- Spaltung der Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg zwischen deren verschiedenen Gruppierungen.
- Totalitäre Wirtschaft, die aus den USA nach Deutschland kam, im Zusammenhang mit Krediten von dort. Vor dem Ersten Weltkrieg waren die USA selbst Nettoschuldnerin, danach grösster Gläubiger weltweit, meist mit kurzfristigen Krediten, die die Kreditgeber ab dem Börsencrash 1929 zurück forderten.
Dazu spielten die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Unerfahrenheit mit der Demokratie eine Rolle, das Unvermögen der Regierenden in der Weimarer Republik, auf die Krisen richtig zu reagieren, sondern Notstandsgesetze erliessen. Gespalten waren auch diejenigen, die sich auf die Freiheitsbewegungen im 18./19. Jahrhundert beriefen, zu Freikorps und Bürgerwehren (Schweiz: Ortswehr). Die bürgerliche Moral spielte eine Rolle, wie Hildegard Hamm-Brücher (1921-2016) erklärte in der Sendung im deutschen Fernsehen, in der Prominente über ein selbstgewähltes Kunstwerk sprachen in den 1970er und 1980er Jahren. Die grosse Liberale wählte ein Bild des spanischen Malers Francisco Goya (1756-1828), das apokalyptische Reiter darstellte. Sie erzählte davon, wie ihre jüdische Grossmutter sich in der Zeit des Nationalsozialismus das Leben nahm, um der Deportation zu entgehen.
Hamm-Brücher sagte damals Ende 1970er Jahren, dass es die bürgerlichen Werte der Gesellschaft gewesen waren, die Nationalsozialismus und Holocaust ermöglichten. In meiner Erinnerung war das Bild sehr bewegt, mit den Köpfen der Pferde mit wehender Mähne, galoppierten sie frontal dem Betrachter entgegen. Goya gilt als einer der ersten Maler der Moderne, insbesondere mit seinen realistischen Darstellungen des Krieges, der Gräueltaten der Soldaten von Napoleon I beim Feldzug und der Besetzung Spaniens 1807-1814, das Leid und Elend der zivilen Bevölkerung. Seit Februar 2022 haben auch wir in Europa wieder Krieg, mit Folgen auch in Ländern, in denen keine militärischen Kampfhandlungen stattfinden, wie Deutschland und der Schweiz. Gesellschaftliche Veränderung, die auf vorhandenen Anfälligkeiten beruhen, öffnen die Türe für Kriegs- und Waffenspekulation, Sabotage, Propaganda von ausländischen Gemeindiensten, hybride Bedrohungen, die die Sicherheit auch bei uns bedrohen.
Wegwerf-Agenten als Produkt und Akteure gesellschaftlicher Veränderung
Als ich vor noch nicht einmal einem Jahr diesen Blogpost schon einmal aktualisiert habe, war mir nicht bewusst, dass praktisch dieselbe gesellschaftliche Veränderung wie damals sich längstens etabliert hat: Raub, Mord, Genozid aus der Datenbank und dem Internet. Gewöhnliche Menschen, sogenannte Wegwerf-Agenten, spionieren auf Zuruf Unschuldige aus, richten sie zu Grunde, wie man es kannte im Nationalsozialismus und in Diktaturen wie der DDR mit den informellen Mitarbeiter:innen der Stasi: In der Familie, im Bekanntenkreis, belauschten sie Leute, die ihnen Vertrauen geschenkt haben bis ins Schlafzimmer hinein und leiteten noch ohne Smartphone und Internet ihre Berichte weiter, für die politische Verfolgung.
Laut dem deutschen Bundesnachrichtendienst BND und Verfassungsschutz sind Wegwerf-Agenten indirekt angeworben von kriminellen Organisationen vor allem aus Russland, die von der dortigen Regierung zumindest toleriert werden sollen. Für die ausländischen Geheimdienste sind sie erstens billig und zweitens entbehrlich. Wenn sie auffliegen, werden die Straftaten, die sie begehen ihnen angelastet.
"Sabotage-, Spionage- und Propaganda-Aktionen ausländischer Nachrichtendienste untergraben gezielt die Stabilität freier Gesellschaften. Sie sind ein Angriff auf unsere Demokratie mit den Mitteln der Irreführung, Einschüchterung und Zersetzung."
Von der Internetseite des deutschen Bundesnachrichtendienst BND
Die Präsidenten des deutschen Bundeskriminalamts BKA und des BND sprechen von einer ernsten sicherheitspolitischen Herausforderung, die klar benannt und gemeinsam bekämpft werden muss. Die Präsidentin des deutschen militärischen Abschirmdienstes fordert dazu auf, dass sich Angeworbene und Angegriffene Hilfe holen sollen. BND und BKA geben an, dass Wegwerf-Agenten, die auch Low-Level-Agenten genannt werden, meist jung sind, manche sogar noch minderjährig und ein hohes Geltungsbedürfnis zur Schau stellen in den sozialen Medien. Es geht ihnen meist um die finanziellen Anreize, die ihnen von den Anwerbern angeboten werden. Sie sind aber auch getrieben von Ideologien und nach meiner Erfahrung einer grundlegenden kriminellen Neigung, die befeuert wird durch die von Hildegard Hamm-Brücher beschriebene Kehrseite der bürgerlichen Moral: Man spricht nicht darüber, was sich im Bodensatz der Gesellschaft so alles ereignet, etwa sexueller Missbrauch, Todesfälle und vorgebliche Suizide, die nicht richtig aufgeklärt werden, ähnlich der Schweigepflicht Omerta der sizilianischen Mafia.
Illegale Zwangsverschuldung als hypride Bedrohung
Angeworben werden diese Wegwerf-Agenten durch sogenannte Intermediäre, unter anderem okkulte Prädatoren-Netzwerke, ebenfalls aus der Mitte der Wohlstandsgesellschaft. Zu den eingangs erwähnten Gewalttaten gegen meine Person sind noch weitaus schlimmere dazu gekommen, die ich hier nicht aufführe. Die kriminellen Papiere zur Erbschaftssteuer, im Anhang der Ursprungsfassung des Blogposts habe ich entfernt, weil sie keine Konsequenzen hatten und offenbar falsch verstanden wurden. Mit Zwangssicherungshypothen belegte die Regierung der Weimarer Republik Gebäude von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft nach einem deutschen Gesetz von 1923 zur Absicherung der Rentenmark, die zur Bekämpfung der Hyperinflation eingeführt wurde. Die Hyperinflation ging zurück, aber nicht wegen den Zwangshypotheken, sondern wegen dem Vertrauen, das die deutsche Bevölkerung in die Rentenmark hatte. Auch verbietet sich ein solches Vorgehen wegen dem Grundgesetz, wie auch der Schweizer Verfassung: Niemandem darf etwas angelastet werden, das er nicht selbst verursacht hat. Offizielle Erbschaftssteuer wurde nicht erhoben, weil die rechtlichen Gegebenheiten sie nicht vorsehen. Offenbar wurde nicht verstanden, was ich dazu geschrieben habe. Es handelte sich um kriminelle Papiere von rechtsextremistischer Ideologie und Todeskult im Zusammenhang mit Immobilienspekulation. Die Intermediäre stammen aus der Finanzindustrie, Geldwäsche zur Finanzierung von Terrorismus und Bevölkerung mit Computer und Drucker. Jeder kann heute ein solches Papier selbst herstellen und einen anderen bedrohen damit.
Ich habe diesen Einschub hier gemacht, weil ich auf meinem Blog konstruktiven Journalismus mache, was immer schon meine journalistische Ausrichtung war, inzwischen mit besserem Handwerk wegen einer journalistischen Weiterbildung im Juni 2025. Ausserdem warnt der Verfassungsschutz des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg:
"Je mehr Informationen offen über das Internet geteilt werden, desto einfacher können diese von böswilligen Akteuren genutzt werden."
Ein Artikel in der Schweizer Zeitung Blick offenbart Sabotage- und Gewalttaten, die man eher als solche erkennt, als die vorher erwähnten mit Computer und Drucker zusammen gebastelten scheinbaren Amtspapiere für erfundene Erbschaftssteuer. Sie stehen im Zusammenhang mit der hybriden Bedrohung Entzug von Vermögen, Pensionskassen- und Sozialversicherungsguthaben aus den wohlhabenden Ländern in kriminelle, ausländische Kanäle, auch genannt Geldwäsche, während der Blick-Artikel vom Mai 2025 von geplanten Sprengstoffattentate auf deutsche Bahngleise handelt, wie vor Kurzem in Polen geschehen. Ukrainische Geflüchtete sind laut weiter unten aufgeführten Quellen Hauptziel für Anwerbungen durch russische Geheimdienste. Hybride Bedrohungen lassen aber oft keine staatlichen Auftraggeber ermitteln, weil organisierte Kriminalität, Rechtsextremisten, kriminelle Finanzwirtschaft (Alle Länder haben sich 1971 verpflichtet, die Geldwäsche zu kriminalisieren) und sogenannt strategische Korruption beteiligt ist. Letzteres betrifft Politiker:innen und Verwaltungsangestellte, die einer Ideologie anhängen, ein Aspekt des Themas Landessicherheit und Demokratie, der in einem anderen Blogpost noch abgehandelt wird.
Der erwähnte Artikel im Blick gibt Einblick in die internationale Zusammenarbeit bei der Verbrechensbekämpfung: Siehe wie Handschellen klicken in der Schweiz auf Antrag des deutschen Generalbundesanwalts, dem obersten Staatsanwalt Deutschlands, beauftragt mit den Prozessen gegen rechtsextreme Reichsbürger in Deutschland. Im Mai 2025 wurden drei Ukrainer in Deutschland und der Schweiz festgenommen, in der Schweiz von Schweizer Polizisten. Dies auch als Hinweis an St. Galler Kantonspolizisten für zukünftige, patriotische Betätigung für die Sicherheit von Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz und den ihr freundschaftlich gesinnten Nachbarländern.
Was als grosse Feier der Befreiung von Krieg und bürokratisch-industriellem Genozid des Holocaust vor 80 Jahren andeutete Anfang 2025, hat sich verflüchtigt. Stattdessen bewegte die Medienberichterstattung im November 2025 horrende Berichte von Femiziden, grauenhafte Berichte von Ausbeutung und Vernichtung von Frauen, meist durch ihre Partner. Wo im Frühjahr zur Befreiung der KZs in den letzten Kriegswochen noch offizielles Gedenken war, als ich diesen Blogpost zuletzt aktualisierte, ist die Erinnerungskultur an das Ende des Horrors von Krieg und Holocaust vor 80 Jahren nur bedeckt und beschämt. Die Adventsstimmung, die Buden, der Glühweinausschank an Weihnachtsmärkten sind hinter dicken Mauern, die vor Attentätern schützen, die mit ihrem Auto in die Besucher:innen rasen. Aus der vergangenen Wirtschaftsgeschichte kann man aber lernen, um Fehler nicht zu wiederholen und das bereits Geschehene korrigieren.
Aufklärung Nationalsozialismus und Erinnerungskultur
In der Zeit zwischen den Weltkriegen gab es eine verhängnisvolle Form von Generationenkonflikt, den es heute wieder gibt. Die Jüngeren, die den verheerenden Ersten Weltkrieg nicht als Soldaten erlebt hatten und solche wie der Diktator Adolf Hitler (1889-1945), für die der Krieg die einzige Zeit war, in der sie als Soldaten geschätzt worden waren, verachteten Ältere und andere, die sie für lebensunwert hielten. Es bildete sich ein Opportunismus heraus, der Menschen ohne entsprechende Qualifikationen erlaubte, jemanden zu denunzieren und dann den Posten selbst zu erhalten, sei es an Universitäten, in Industriebetrieben, in Kunst und Gesellschaft. Im KZ Buchenwald wirkten die Häftlinge im April 1945 an ihrer Befreiung mit. Sie hatten es geschafft, Waffen herein zu schmuggeln und zu verstecken. Sie kämpften aber nicht, sondern verhafteten mit vorgehaltener Waffe SS-Wachpersonal, um ihre Peiniger im KZ vor Gericht zu bringen.
In den Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkrieg waren es vor allem die Opfer, die Aufklärung und politische Bildung gemacht haben in Gedenkstätten, Schulen und Fernsehen. Sie berichteten über ihre Erlebnisse mit eindringlichen Appellen es nicht zu wiederholen. Direkt nach dem Ende des Nationalsozialismus wurden viele Dokumentationen erstellt zum Nationalsozialistischen Terror-Regime, zu den horrenden Taten, etwa die Menschenversuche in den KZs Dachau, die Vernichtung durch Arbeit im KZ Mittelbau Dora. Im KZ Mittelbau Dora wurde aber auch Widerständlern zur Flucht verholfen und die medizinische Versorgung war besser als in anderen KZs. Nach dem Krieg blieb die sogenannte Tätergesellschaft, die es auch in anderen Ländern gab, in den vom nationalsozialistischen Deutschland die besetzten Gebieten, aber auch in westlichen Ländern mit Demokratie. Dort nannten sich Faschisten und rechtsextreme Terroristen oft beschönigend Nationalisten, zum Beispiel in der Ukraine. Die Nationalisten unter der Führung des Nationalisten Josep Bandera (1909-1959) ermordeten neben der Beteiligung am offenen Judenmord dort auch 120'000 Polen. Vor 1991 war die Ukraine nie ein selbständiger Staat, sondern immer Teil von Imperien, der Westen etwa der österreichisch-ungarischen Monarchie und vorher jüdisches Siedlungsgebiet Pale im russischen Zarenreich, wo regelmässig die Bevölkerung unter Mitwirkung der Polizei Progrome organisierte. Der Ausdruck Progrom ist ein veralteter Begriff für Genozid, was erst nach der Erfahrung des Holocaust definiert wurde: Massenmord an Unschuldigen wegen deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Personengruppe aufgrund von Vorurteilen und Falschbeschuldigungen.
80 Jahre Befreiung der KZs und Umgang mit der Vergangenheit
Professor Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sagte im ZDF-Morgenmagazin anlässlich der Feierlichkeiten zu 80 Jahren Befreiung der beiden KZs am 11. April 1945 und der heutigen antisemitischen Angriffe, dass es jetzt darum ginge, wissenschaftliche, korrekte, wissensbasierte Informationen im Internet und auf sozialen Medien zu veröffentlichen, für ein Gegengewicht zur Fehlinformation und sogar rechtextremistischer Propaganda, die dort verbreitet wird. Ich habe das auf verschiedenen Blogposts auf diesem Blog gemacht. Ich hatte enormen Schaden deswegen. Die Mehrzahl der Historiker, die sich mit der Zeitgeschichte von Nationalsozialismus und Holocaust befassen, haben keinen Hintergrund in Ökonomie und Wirtschaftsgeschichte. Viele unserer heutigen Zeitgenossen meinen, die Wirtschaftspraktiken der Nationalsozialisten und der totalitären Wirtschaft, der Ausgrenzung, dem Überflüssigmachen von Menschen sei heute in Ordnung. Insbesondere in der Schweiz herrscht eine regelrechte Kultur der Entrechtung, des In-den-Tod treibens, des Zugrunderichtens, hauptsächlich von Frauen, um ihnen die eigenen Schulden, die Schulden des Arbeitgebers, von Sozialinstitutionen, Versicherungen und anderen Organisationen zu übertragen. Das sind die gesellschaftlichen Gegebenheiten, an denen hybride Akteure ansetzen. Das Thema hybride Bedrohung kann hier nicht ausführlich erklärt und behandelt werden, sondern es soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich darum handelt und nicht um eine normale Kultur, was ich in meinem ersten Blogpost Raubmenschen vom Juni 2023 geschildert habe.
Extreme Tierschützer sind rechtsextrem
Als ich den Gelprint zur Illustration gemacht habe, hatte ich den Tierschutz Fall von Hefenhofen, nur am Rande verfolgt, das Pressefoto im Internet gesehen, wo ein lärmendes Mob ähnlich wie bei den letzten Geiselübergaben in Gaza hinter Absperrungen zurück gehalten wurde, während ein Schweizer Militär ein für mich als Pferdelaie gut aussehendes Pferd an ihnen vorbei führte. Es ging mir bei der Gestaltung meiner Illustration eher um die übergeordnete Symbolik des hasserfüllten Mobs, dass sich zusammen rottet und hetzt gegen einen. Jahre später wurde der Pferde- und Mutterkuhhalter in den meisten Punkten frei gesprochen, das Verfahren gegen ihn zurück gewiesen an das Bezirksgericht, insbesondere wegen mangelhaften Beweisen und Fehler im Rechtsverfahren. Das Betreibungsamt aber verkaufte den Hof an ein österreichisches Ehepaar für einen Millionenbetrag, der weit über den gesetzlich vorgeschriebenen Ertragswertbewertung liegt. Das österreichische Unternehmerpaar will dort einen Gemüsebaubetrieb errichten. Das ist nicht konform mit der Schweizer Gesetzgebung. Ob der Hefenhofer Pferde- und Rinderhalter Tierschutzvergehen begangen hat und in welchem Ausmass, kann ich nicht beurteilen. Bedroht zu werden von Bürokraten, Kontrolleuren und dem Mob auf dem Pressefoto lassen es nicht zu Tiere zu betreuen. Extreme Tierschützer sind rechtsextrem. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben überzeugte Nazis ihre Aktivitäten in die Tierschutzvereine verlegt, vor allem, um ihren Antisemitismus auszuleben, indem sie das Schächten anprangerten. Die Organisation Animal Rebellion, die den Kuhstall des Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandspräsidenten mit rund 15 Personen entsprechend den vielfältigen Pressemeldungen überfiel, ist laut Informationen, die diese Organisation selbst in Medien und Internet verbreiten, gewalttätig aufgrund ihrer Ideologie. Mitglieder lehnen jegliche Form der Milchwirtschaft ab und sind bereit für dieses Ziel Gewalt auszuüben, fordern andere dazu auf an ihren Taten mitzuwirken, womit sie auch den Nutztieren das Recht auf Existenz absprechen, statt die Bedingungen zu fördern, unter denen Haustiere und Nutztiere artgerecht gehalten werden. Animal Rebellion ist ein deutscher Ableger einer ausländischen Organisation, die auf ihrer Internetseite äusserst militante Ansichten verbreitet und auffordert an gewalttätigen Aktionen teilzunehmen. Milch- und Landwirtschaft sind grundsätzlich wichtige Infrastruktur im Verteidigungsfall, weil sie die Ernährung sichern, die Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Klima über die Landnutzung und dazu die Handelsbilanz über Exporte und Importe. Eine negative Handelsbilanz bedeutet automatisch Staatsschulden, dies ungeachtet der Kritik an der gegenwärtigen Agrarpolitik und landwirtschaftlichen Wirtschaftsweisen und Betriebsformen, an denen auch ich viel Kritik übe. Der Konflikt zwischen Stadt und Land, wie auch der schon erwähnte Generationenkonflikt ist vor allem geprägt von Unwissen und Vorurteilen.
Angriff auf die Frau des Bayerischen Bauernverbandspräsidenten
Der Angriff auf die Frau des Bayerischen Bauernverbandspräsidenten, der zum als Kandidat für das Amt des bundesdeutschen Landwirtschaftsminister im Gespräch war, entspricht dem rechtsextremen Tätervorgehen und nicht einem Protest, wie er vom deutschen Grundgesetz als demokratisches Recht verbrieft ist. Die Aktivisten wählten dabei einen Zeitpunkt, an dem ihr Mann in Berlin war, die Frau alleine mit dem Angestellten und im Stall die Arbeit mit den Rindern verrichtete. Es ist ein Akt der Gewalt, wenn 15 Leute einer extremistischen Organisation, die schon Molkereien angegriffen hat, die Milch und Kuhhaltung in Selbstjustiz verbieten will, aufs Dach eines Kuhstalles steigen und ein Transparent vor die Stalltüre halten, rauchendes Feuerwerk in den Händen haben. Wo linksextreme Terroristen, wie etwa die RAF in den 1970er bis 1980er Jahren prominente Personen ermordeten, allerdings auch deren Fahrer und Begleitpersonen, terrorisieren und ermorden Rechtsradikale die Angehörigen. Ins Visier kann jeder kommen. Die Sprecherin von Animal Rebellion wird in einem Zeitungsbericht wird mit dem zynischen Satz zitiert:
"Wir standen nicht plötzlich im Schlafzimmer - wenn wir mal davon ausgehen, dass er nicht im Stall wohnt."
Der Code der rechtsextremen Ideologie meint mit ins Schlafzimmer gehen, im Schlaf erwürgen, wie auch die Obduktion von zwei Kinderleichen, die an Israel zurück gegeben wurden. Mein Vater hatte in meiner Kindheit deswegen immer eine Axt neben dem Bett liegen, später dann auch eine Steinschleuder, um seine Frau mit einer Hautkrankheit, die nach der rechtsextremen Ideologie vom Teufel sein soll, zu verteidigen gegen solche Einschleicher in die Wohnung. Die Bedrohung war real, weil in den 1960er und 1970er Jahren in den Südstaaten der USA, wo wir damals lebten, der Ku Klux Klan2 wegen der Bürgerbewegung aktiv war und man meiner Mutter die Hautkrankheit ansah. Ku Klux Klan2 war antisemitisch und hetzte für Lynchmorde.
Als die Angriffe von Behörden auf meine Landwirtschaft begannen, 2012, kam auch ein verschuldeter Bauer als Gemeindekontrolleur, der wie er sagte, meine Tiere zählen wollte, sodass ich ihn wie damals auch Pilger am Jakobsweg, an dem mein Hof liegt, Fleischkunden, junge Mütter mit ihren Kindern, einlud, damit er sich ein Bild machen konnte von meiner Landwirtschaft. Er brüllte mich an vor dem Stall, in dem meine Schafe mit ihren noch jungen Lämmern waren, dass es mindestens zwei Wochen ging, bis die Tiere sich wieder beruhigt hatten. Ein Stall gehört eindeutig zum persönlichen Bereich. Der richtige, ruhige Umgang mit den Tieren ist Bestandteil der Landwirtschaftslehre.
Gewalt ansprechen und verurteilen
Ich bedanke mich beim Präsidenten des Bayerischen Bauernverbands, Günter Flessner, dass er so dezidiert in der Öffentlichkeit gesprochen hat von einem Akt der Gewalt gegen seine Frau und damit für alle Frauen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Flessner stellte Strafanzeige, sodass der Staatsschutz nun ermittelt. Es geht nicht darum, welche Straftatbestände nun zur Anwendung kommen sollen in einem Gerichtsverfahren, sondern, dass Gewaltakte auch in Zeiten gesellschaftlicher Verrohung und dem Überhandnehmen von wirtschaftlicher Machtausübung gegen Personen in ihrem Privatbereich, insbesondere Frauen, geächtet und bestraft werden müssen sowie der Untersuchung der extremistischen Hintergründe von solchen Organisationen wie Animal Rebellion, die offen zu Gewalt aufrufen und auch deren Finanzierung. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 5. Oktober 2025, dass es ein Gerichtsverfahren geben wird gegen zehn der beteiligten Aktivisten, das Bayerische Wochenblatt am 17. Oktober 2025, dass gegen die Organisation Animal Rebellion kein Verfahren eröffnet wird, weil die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben hätten, dass es sich bei der vorgeblichen Tierschutzorganisation nicht um eine kriminelle Vereinigung handeln soll, nach den Paragrafen der Strafgesetzgebung. Die von höchster Stelle von BKA, BND und das Bundesamt für den militärischem Abschirmdienst BAMAD definierten Vorgaben für Wegwerf-Agenten und hybride Bedrohung können aber durchaus zutreffen. Die Präsidentin des BAMD warnt:
"Wenden Sie sich zu ihrem persönlichen Schutz und dem Schutz unseres Landes an das Bundesamt für Verfassungsschutz. Ihre Angaben werden streng vertraulich behandelt."
Entsprechende Kontaktmöglichkeiten sind auf den entsprechenden, bereits erwähnten und verlinkten Internetseiten der gemeinsamen Kampagne der genannten Ämter aufgeführt. So wird auch deutlich, dass die Anfälligkeit wegen gesellschaftlicher Veränderung und die hybride Bedrohungen selbst schlecht mit Strafverfolgung bekämpft werden können. Der Experte für professionelle psychologische Kriegsführung, Chase Hughes sagt, dass es ab den 1950er und 1960er Jahren einen regelrechten Wettlauf gegeben habe zwischen den USA und der Sowjetunion für die psychologische Kriegsführung zur Zerrüttung von Gesellschaften, für die Hirnwäsche von Kriegsgefangenen aufgrund von moderner Hirnforschung, der bis heute anhält, genau wie bei der Raumfahrt und der Aufrüstung mit Atombomben. Es geht also nicht nur um Sabotageakte gegen militärische Einrichtungen. Die Sabotage von kritischer Infrastruktur erfolgt auch über cyberkriminelle Angriffe, Call Center Kriminalität, Übernahme von Unternehmen und Organisationen durch organisierte Kriminalität und Korruption. Call Center Kriminalität geht ursprünglich von Versklavten in Asien und Osteuropa aus. Mit Folter, psychologischer Kriegsführung, Bedrohung ihrer Angehörigen, werden sie gefügig gemacht und erpresst Menschen in den wohlhabenden Ländern Vermögen und Ersparnisse mit betrügerischen Geldanlagen Vermögen und Ersparnisse abzunehmen. Im Sommer 2019 berichteten die Zeitungen Münchens von einer Razzia gegen russische Pflegemafia.
Erinnerungskultur und Antisemitismus als extreme Form der Politisierung
Die Erinnerung an den Nationalsozialismus, seiner Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik war geprägt von den Erfahrungsberichten der Überlebenden. Wo bis in die 2010er Jahre unter Fachleuten noch eine ergiebige Diskussion stattfand, dass bald einmal keine Holocaust-Überlebende mehr am Leben sein werden und eine neue Kultur der Erinnerung und Mahnung aufgebaut werden muss, die auch die Tätergesellschaft miteinbeziehen muss, ist der Umgang mit der Vergangenheit heute aus den oben geschilderten Zusammenhängen heraus verkommen zu einer Art Kulturpessimismus gegen den Bildungskanon, mit Ehrung der früheren Opfer und fehlendem Mitgefühl für die Opfer heute. Die Frau des Bayerischen Bauernpräsidenten musste in psychologische Behandlung. Ein Ermittler im Falle des Mords an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007, der in einer Fernsehdokumentation sagte, dass er nur wegen dem, was er in den Akten gesehen hat, einen Nervenzusammenbruch und Posttraumatisches Belastungssyndrom PTSD bekam und frühpensioniert werden musste. Unter anderem kam dabei heraus, dass Polizisten in der Einheit von Kiesewetter Mitglied beim deutschen Ableger des Ku Klux Klans waren, der sich nennt European White Knights of the Ku Klux Klan (EWK KKK). Das ist eine Organisation, die Fehmemorde begeht und entspricht meiner Recherche von hybriden Bedrohungen und Akteuren, wie sie in den Berichten des Europäischen Kompetenzzentrums für hybride Bedrohungen (Hybrid CoE) in Helsinki erklärt wird.
Antisemitismus wurde ungeahnt salonfähig, insbesondere in der Form des Post-Holocaust Antisemitismus nach und wegen dem Holocaust. Dieser ist oft in einer Art Umkehr zu beobachten, die dem Opfer vorwirft selbst rechts oder Nazi zu sein. Der verantwortungslose Medienkonsum und Meinungsausdruck im Internet, auf den sozialen Medien und auch auf der Strasse mit Protesten und gewalttätigen Übergriffen, ist geprägt von sogenannter Cancel Culture, Gaslighting, indem einzelne Personen aus Datensammlungen heraus gepickt und in ihrem persönlichen Leben attackiert werden, auch physisch. Eugen Kogon (1903-1987), der die medizinischen Menschenversuche im KZ Dachau dokumentierte, sagte im Vorwort der Ausgabe von 1972 seines Standardwerks Der SS-Staat, dass die Rezeption von Nationalsozialismus und Holocaust nur noch aufgrund von Moral geschehen würde: Damals waren alle schlecht, wir sind heute gut, egal, was wir reden und schreiben, tun.
"Unfreiwillige investigative Recherche": Das Zerlumpungsmob
Wähend ich den ursprünglichen Blogpost schreibe zur Wirtschaftsgeschichte, die in der ersten Hälfte des Nationalsozialismus zum Aufkommen der Nationalsozialisten und dem Holocaust führte, blicke ich von meinem Computer auf, zum Fenster hinaus, und sehe gerade noch durch das Tor der Buchenhecke ein Auto rückwärts vorbei fahren. Ich renne, um beide Haustüren abzuschliessen.
"Hallo, hallo!", ruft ein Mann am Tor.
"Wer sind Sie, was wollen Sie?", ruf ich zurück durchs Fenster.
Ich sehe ihn undeutlich neben dem Bauwagen mit Käserei stehen. Über Jahre hatte ich Geld gespart dafür, für eine Miniküche und ein selbst gebautes Gestell als Einrichtung, viele Stunden mit dem Ausprobieren und Herstellen der verschiedensten Käsesorten aus Schafmilch verbracht, Filme geschaut und Fachliteratur gelesen während des Einlabens. Das Käsen faszinierte mich seit meinem ersten Alpsommer 1985, wie aus immer denselben Zutaten Milch, Bakterienkulturen und Lab, die verschiedensten Produkte entstehen können wegen dem Werk von Bakterien, unterschiedlichen Grössen des Bruchkorns und der Temperatur und Zeit. Meine persönlich eingerichtete Käserei im Bauwagen war immer ein Ruhepol gewesen. Im Juni 2023 ruft der dunkel gekleidete Mann, der am Zauntor steht, sodass ich ihn gerade noch sehen kann vom Fenster meines Schlaf- und Arbeitsbereichs für Nähen, Zeichnen und andere kreative Tätigkeiten:
"Kommen Sie raus! Ich muss mit Ihnen reden!"
Es hat lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es nicht einfach respektlose, ungehobelte und toxische Menschen sind, die einen solchen Umgang pflegen mit mir, sondern, dass es sich um Antisemitismus handelt, bei dem das Opfer zuerst entwertet werden muss, um ihm später noch Schlimmeres anzutun. Ich frage noch zweimal wer er sei und was er wolle. Er nennt den Namen eines Kantonspolizisten, der er nicht ist. Ich habe den Ausweis des richtigen Mannes gesehen. Inzwischen ist der Mann bekehrt. Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, stand er in Polizeiuniform und mit gelber Schutzweste vor dem Hof des Kantonsspitals St. Gallen und bewachte ältere Patienten, damit sei mit Halskrause, Infusionsflasche und Gehhilfe dort spazieren gehen konnten. Ich hoffe er versteht es, dass ich die Episode trotzdem hier beschreibe.
Erinnerung an gute Zeiten
Zum Zeitpunkt dieser Episode, im Sommer 2023 hatte ich noch keine Ahnung, um was das Ganze eigentlich ging. Es war das erste Mal, dass ich mich von Anfang an richtig bedroht fühlte. Ein Kollege erzählte mir einmal, dass er in der Nacht in seiner Mietwohnung in der Stadt aufstand, um sich ein Glas Wasser zu holen in seiner Küche und gerade noch sah, wie eine dunkle Gestalt durch die Balkontür hinaus schlich. Es stellte sich später heraus, dass auch noch andere Bewohner des Mietshauses von einem Fassadenkletterer, der auch bei anderen Wertsachen stahl, bedroht worden waren, sodass er sicher wusste, dass er sich den Einbrecher nicht eingebildet hat im Halbschlaf. Dieser Kollege erzählte mir, wie er von diesem kurzen Moment, in dem er einen unbekannten Menschen mit böser Absicht aus seiner Küche flüchten sah, derart beeinträchtigt war, dass er sich eine neue Wohnung suchte und umzog. Ich kann meinen Landwirtschaftsbetrieb, auf dem ich mir etwas aufgebaut habe, wo ich Jahrelang gearbeitet und gelebt habe - Landwirtschaft bedeutet für Leben und Arbeit, persönliche Anliegen, Hobbies und Beruf zu verbinden. Ich bin auch deswegen bei der Landwirtschaft geblieben, nachdem ich eigentlich mehr aus Neugier das erste Lehrjahr der Landwirtschaftslehre gemacht habe.
Als ich den Mann an meinem Gartentor telefonieren sehe, vermute ich, dass er Verstärkung holen will. Ich rufe meinen Freund an, dass er kommen solle. Ich mache das Fenster noch einmal auf und fordere ihn auf, zu gehen. Ich überlege kurz, ob ich in den oberen Stock soll, damit drei verschlossene Türen zwischen mir und dem Mob in meinem Garten sind, das bald danach eintreffen würde. Ich hätte dann aber keinen Fluchtweg. Zwei Jahre später besuche ich Bekannte, die auf dem Land leben und sehe mit Genugtuung, dass sie eine professionelle Alarmanlage haben an ihrer Haustüre. Ich habe mich zwar relativ früh beschäftigt damit über Smarthome und Mobiltelefon steuerbare Kameras und Alarme einzurichten, wurde aber dann überrollt von den Angriffen, dass ich gar keine Zeit und finanzielle Mittel mehr hatte. Ausserdem ist es extrem schwierig, sich mit der geänderten Situation abzufinden, wenn man vorher über Jahre ohne Bedenken in den Garten hinaus ging, in den Stall und auf die Wiesen und Weiden. Solche Argumente, an das zu appellieren, was normal ist, dass man eine unbescholtene Person ist, nützen nichts, weil es sich um eine professionelle Kriegsführung in einem Erpressersystem handelt, die im Hirn ansetzt. Ich verstehe nun warum meine Verwandten, die den Krieg und die Verfolgung überlebt hatten, mit denen ich aufwuchs, von der schlechten Zeit sprachen.
Polizisten weisen nicht in die Psychiatrie ein
Mein Freund ist noch nicht angekommen, während der Mann am Gartentor für Verstärkung telefoniert, also rufe ich den europäischen Notruf an. Inzwischen war ein Polizeiauto vorgefahren. Ich spreche ins Telefon:
"Ich werde bedroht, aber es sind Polizisten."
Eine Männerstimme antwortet: "Wir müssen sie zur Abklärung bringen, damit Sie eine psychiatrische Behandlung bekommen. Sie haben eine Notfall-Nummer angerufen!" Diese müsse frei gehalten werden für echte Notfälle.
Der Unfallmelder in meinem Auto ist mit derselben Handy-Nummer mit der europäischen Notfall-Nummer verbunden, die ich angerufen hatte. Fahre ich also in der Nacht gegen einen Baum, weil etwa ein Reh mir in den Weg gesprungen ist, kommt psychiatrische Abklärung? Oder falls ich noch lebe, haut man mir etwas auf den Kopf, damit ich tot bin und man mir dann all die Falschbeschuldigungen, die gefälschten Dokumente in meinem Haus, die Querulantin, die ich sein solle, anhängen kann. Ab 2018 habe ich es zu tun mit Menschen, die mich nur aus Datenbanken kennen und von ihren eigenen Vorurteilen und Narrativen. Beunruhigend war auch, dass eine Person nur gegen ihren Willen in die Psychiatrie eingeliefert werden kann, auch für eine Abklärung, wenn der zuständige Amtsarzt eine aufwendige Untersuchung macht und die Person wegen ihrer psychiatrischen Diagnose eine Gefahr für sich und andere ist. Wird jemand ohne psychiatrische Diagnose dennoch in einer Klinik betreut, handelt es sich um einen Behandlungsfehler, der die Klinik teuer zu stehen kommt. Deswegen war das schon beunruhigend.
Geldwäsche finanziert Terrorismus
Ich hatte Finanzwirtschaft im Studium, habe dann später die Finanzkrise 2008 recherchieren müssen als Lokaljournalistin, weil Industriebetriebe in meinem Gebiet davon betroffen waren. Sie hatten Kurzarbeit und teilweise finanzielle Probleme. Später, ab 2021, hatte ich selbst Vermögensentzug in Deutschland Vermögensentzug hatte. Ich habe mich weiter gebildet in Finanzwirtschaft, wie ich sie vom Studium kannte, wie man es richtig macht, ab 2017, weil ich über nachhaltige Finanzierung schreiben wollte, etwa wie ein grösserer Landwirt seine Altersversorgung mit der Anlage seiner Ersparnisse in Aktien machen kann. Die Wirtschaftskrisen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das Aufkommen der Nationalsozialisten, Holocaust und Faschismustheorie waren Pflichtthema für die Abitursprüfung 1980 in Baden-Württemberg, wie ich sie gemacht habe und Gegenstand von der Fachrichtung Wirtschaft im Agrarstudium, sowie mein Interesse. Es hiess aber im Unterricht am Gymnasium immer, die Ideologie des Nationalsozialismus sei eine Verführung gewesen.
Die archaische Zwangsverschuldung, soziale Ausgrenzung, das Treiben in Selbstmord und Krankheit, das Ermorden, um anderer Leute Schulden einem mit ins Grab zu geben, die im Volksmund genannte Zerlumpung, um die es hier geht, ist Verbrechen der organisierten Kriminalität und Geldwäsche, aber auch der strategischen Korruption, worüber zu wenig geforscht und geleert wird an den Fakultäten der Universitäten. Im Entwurf für die neue Anti-Geldwäsche Behörde der Europäischen Union (AMLA) steht gleich zu Beginn, dass Geldwäsche den Terrorismus finanziert. Alle kriminellen Finanzprodukte, die ich recherchiert habe, aus offiziellen Berichten und weil sie bekannt sind, enden in Mord, meist Femizid.
"Man will die Situation, in der man unter Umständen jemanden töten muss, beenden. Deshalb tötet man ihn . . . Du vermeidest Augenkontakt und guckst dir die Hände an . . . dauert 20 Sekunden, nicht länger."
Aus dem Roman Striker (2025) von Helene Hegemann
Ausgrenzung: Die Prügel liegen Einem im Weg
Der Polizist am Gartentor, stadtbekannt dafür, dass er mit Uniform und Waffe grössere Bierpakete zur Supermarktkasse schiebt, traut sich wohl nur mit Verstärkung durch das Tor. Wahrscheinlich fürchtete er sich vor dem bellenden Hund.
"Hier kommt der Amtsweg. Sie ist Betreibungsbeamtin."
Ich hatte ihm gesagt, dass er den Amtsweg gehen müsse, wenn er eine Auskunft bräuchte über meine finanziellen Verhältnisse, über die er mich ausgefragt hat. Ich rief zum Fenster hinaus:
"Ich arbeite an einer komplizierten Arbeit und darf nicht gestört werden." Ausserdem sei ich Landwirtin, die auch draussen arbeiten müsse.
"Sie sehen doch die Setzlinge. Sie sind schon sehr gross und müssen ausgepflanzt werden. Das Wetter ist gut."
Noch fünf Jahre nach Beginn der Tragödie zog ich die Setzlinge für meine Schnittblumenfelder an. Die letzten zwei Jahre habe ich alle dann auf den Kompost geworfen, da ich mich erstens nicht mehr aus dem Haus getraut habe, zweitens keine Zeit mehr hatte mit all den Übergriffen. Eine bekannte Autorin von Gartenbüchern schrieb auf ihrem Blog, dass sie die Bauerngärten, die sie in ihren Büchern in den 2000er Jahren porträtierte, fotografieren liess von einem professionellen Fotografen, alle bis auf einen von Brennesseln und Brombeeren überwuchert waren, als sie eine Tour für ein neues Buch unternahm ein paar Jahre später. So sieht es jetzt auch bei mir aus, was auch das Ziel ist, dass man mich dann als unbekannte, verschlampte Alte begraben kann, das narrativ der falschen sozialen Identität, auch eine Variante der hybriden Bedrohung, über die in Fachkreisen diskutiert wird.
Die Frau im Blumenkleid, eingeklemmt zwischen zwei Polizisten, fragt weiter, verlangt Lohnausweis und Rentenbescheid. Später wurde dann mein Bankkonto abgeräumt von diesem Betreibungsamt. Mir kam eine Versammlung vor etlichen Jahren in den Sinn, als ein Heizkraftwerk mit Holzschnitzelbrennstoff hier gebaut werden sollte. Ich machte eine fachliche Bemerkung an der Informationsveranstaltung, dass für die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage, der Verkauf der Wärme im Sommer ausschlaggebend sei, dass man zum Beispiel die Grastrocknungsanlage mit der Abwärme aus der Verbrennungsanlage betreiben könne. Als ich dann nach der Versammlung vorging, um noch ein paar Tipps abzugeben, stand dort eine Frau, die sagte: Willst du jetzt damit Geld verdienen?
Man hält das erst einmal für dummes Gerede. Schliesslich war ich während Jahren auf vielen solchen Veranstaltungen als Lokal- und Agrarjournalistin und habe viele solche Fragen gestellt. Man hat mich auch immer extra einbestellt, weil die Protagonisten in der Regel zufrieden waren mit meinen Artikeln.
Die Frau vom Betreibungsamt, die zwischen dem falschen und dem echten Polizisten stand, fragte mich, ob ich einen Lohnausweis hätte, ob ich Miete bezahlte. Ich war also wahllos ausgewählt worden für diesen Besuch. Mein Urhirn übernimmt. Ich schreie hinaus:
"Ich bin eine ganz normale Person!" Lasst mich in Ruhe."
Als ich das nächste Mal hinaus sah, stand mein Freund da. Die Drei vom Zerlumpungsmob lungerten vor der Scheune herum, als er kam. Der Polizist, der den falschen Namen gegeben hatte, fragte:
"Wohnen Sie hier?"
"Nein, aber das geht sie nichts an!"
Der falsche Polizist sagte, es ginge ihn sehr wohl etwas an, wer in seinem Revier herum streune. Dann zogen sie ab, dass ich dachte, dass die Sache erledigt sei. Weit gefehlt. Es folgten fast drei Jahre ständiger Verfolgung, offene Morddrohungen und -versuche, Sachbeschädigungen, Vandalismus, Diebstähle, Erpressungen, Abräumung von Bankkonten und mehr, während ich weiter gearbeitet habe und mitgewirkt an der Behebung der Zustände, mich als Lockspitzel betätigt. Ich lasse hier noch zwei Zitate aus der Schweizer Verfassung aus dem ursprünglichen Text stehen:
Art. 5 Schutz vor Willkür und Wahrung von Treu und Glaube
"Jede Person hat Anspruch darauf, von staatlichen Organen ohne Willkür und nach Treu und Glaube behandelt zu werden."
Art. 35 Verwirklichung der Grundrechte Abs. 2
"Wer staatliche Aufgaben wahrnimmt, ist an die Grundrechte gebunden und verpflichtet, zu ihrer Verwirklichung beizutragen."
Nach Schweizer Gesetzgebung ist der Staat, vor allem der Kanton verpflichtet für Ersatz und Entschädigung. Der amerikanische Psychologe David Hawkins empfiehlt, dass man sich nicht auf die falschen Narrative einlassen soll, sie verinnerlichen, sondern in der Realität bleiben und ruhig bleiben, und die amerikanische Politikerin und Autorin Stacy Abrams sagt:
"Wenn du abgelehnt wurdest, bedeutet dies nicht, dass du die Arbeit nicht machen musst. Zu arbeiten, um die Demokratie zu schützen, ist die Aufgabe von allen."
Spätestens seit dem 3. Oktober 2023 in Israel weiss man, dass so etwas passiert, auch heute in der modernen Gesellschaft, archaische Mordsucht der primitivsten Art, die man in vergangenen Zeiten verortet, oder an anderen Orten der Welt wie in der reichen Schweiz. Die Gaffer auf der Mauer mit ihren Grimassen sind genauso wie heute in Bankzimmern und vor meinem Fenster.
Raubmenschen in der Kunst und der Literatur
In meiner Kindheit und Jugend war ich fasziniert von Mexiko, seinen Sagen, der Kultur. Mit Zwanzig, nach dem Abitur und Jobs, um die Reise zu finanzieren, war ich dann dort. Bevor ich abreiste, las ich die Originalausgabe des Romans Raubmenschen von Max Dauthenday (1867-1918). Die wilden Zeiten des Raubtierkapitalismus mit Geschichten von Gangstern und Spekulanten, faszinierten mich in meiner Jugend und später. Mexiko war mehrere Jahrzehnte nach seiner Unabhängigkeit von Spanien 1821 ein Land, das man heute als failed state bezeichnen würde, offiziell eine Republik, aber regiert von wechselnden Regierungen von verfeindeten Liberalen und Konservativen, deren Oberhäupter sich selbst und ihre Verwandten und Unterstützer bereicherten, weite Landesteile, darunter Kalifornien und Texas den USA überliessen. Sowohl der Roman, wie auch das Bild von Eduard Manet geben die anarchischen Zustände dieser Zeit der Gesetzlosigkeit wider, auch nach der Erschiessung von Maximilian. Er war ein Habsburger, seine Mutter Sophie eine bayerische Wittelsbacherin und wird allgemein als das unschuldige, naive Opfer von Intrigen und Ausnutzung getriebener Gauner verstanden. Er hat aber demokratische politische Institutionen in Mexiko aufgebaut, sich geopfert für Mexiko und den Verlauf der Geschichte geändert, indem die USA zur Weltmacht aufstieg.
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| Die Erschiessung Kaiser Maximilians von Mexiko von Eduard Manet (1882-1883) signiert vom Maler mit dem Datum der Erschiessung 1867, gemalt 1882/83, heute in der Kunsthalle Mannheim |
Der französische Maler Eduard Manet war Demokrat und von der Intrige des Napoleon III gegen Maximilian abgestossen. Er malte fünf Varianten des Bildes. Künstlerisch beeinflusst war Manet von den Kriegsbildern von Francisco Goya, insbesondere von dem Ölgemälde Dritter May 1808, das die Erschiessung von Aufständigen nach der Eroberung und Besetzung von Madrid durch Napoleon I darstellte. 100 Bürger, die sich gewehrt hatten gegen die französischen Soldaten, gegen die Gräueltaten, für ihren als schwach geltenden König wurden zusammen getrieben, gegen Wände gestellt und erschossen. Auf dem Bild von Manet tragen die Soldaten französische Uniformen. Der Mann, der gelangweilt rechts im Bild, der an seinem Gewehr hantiert, soll das Aussehen von Napoleon III haben.
Im Sommer 1861 erklärten der liberale Präsident Benito Juarez (1806-1872) und das Parlament, dass die Zahlungen für die von den Vorgängerregierungen angehäuften Staatsschulden eingestellt würden. Die Kreditgeber Frankreich, Spanien und Grossbritannien beschlossen darauf, die Schulden, wie damals üblich, militärisch einzutreiben. Intrigant Napoleon III beabsichtigte aber Mexiko zu erobern, wonach die anderen beiden Länder sich zurück zogen. Maximilian, der Bruder des Thronfolgers von Österreich Ungarn, liess sich von Napoleon überzeugen, Kaiser von Mexiko zu werden.
Hybrider Krieg früher: Fremde Steuereintreiber und Schuldenwirtschaft
In allen Belangen wurde er rein gelegt, mit einer manipulierten Volksabstimmung machte man ihm vor, dass er vom Volk erwünscht sei. Zwar bemühten sich Maximilian und Charlotte, die Kultur und Geschichte des Landes, das sie regieren sollten und Spanisch zu lernen und waren nicht von allen ungelitten. Im Roman von Dauthenday ist die Mutter der weiblichen Hauptperson eine Verehrerin von Maximilian. Aber Napoleon III schickte eine Armee von Steuereintreibern übers Land, die die Bevölkerung terrorisierte für deren letzten Besitz, während ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den liberalen und konservativen mexikanischen Politikern tobte. Napoleon III versprach weitere Kredite, die aber nie in Mexiko ankamen, sondern die die französische Regierung für sich einstrich. Maximilian brachte privates Vermögen ein in die Staatskasse, von seiner reichen Frau, Charlotte von Belgien. Nach dem Ende des US-amerikanischen Bürgerkriegs griffen die USA auf der Seite der legitimen Regierung von Juarez ein, denn ein Habsburger Kaiser widersprach der Monroe Doktrin. Obwohl sich viele einsetzten für eine Begnadigung, und Maximilian Juarez versucht hatte gleich am Anfang seiner Regentschaft Juarez zu überzeugen, Ministerpräsident zu werden in seiner Regierung, wurde der verunglückte Kaiser von Mexiko vor ein Kriegsgericht gestellt und hingerichtet. Charlotte war in Europa, wo sie an den Königshöfen vorsprach für mehr Geld für Mexiko. Nach dem Tod ihres geliebten Gatten, bekam sie einen Nervenzusammenbruch im Alter von 28 Jahren, von dem sie sich nicht mehr erholte.
Roman "Raubmenschen" von Max Dauthendey
Literarisch in Vergessenheit geraten, ehren Internetseiten den Dichter Max Dauthendey als berühmten Mann seiner Heimatstadt Würzburg. Der Roman Raubmenschen von 1911 handelt von einer Mexiko-Reise des Geheimrats Rennewart, der im Auftrag von Fürsten und Mächtigen abenteuerliche Reisen unternimmt, offiziell als Forschender für geografische Gesellschaften. Die Reise nach Mexiko bringt ihn in schwärmerische Annäherung an drei Frauen, die alle Raubmenschen zum Opfer fallen. Rennewart ist von einer Art geistigem Heimweh geplagt, der Sehnsucht nach den Werten und dem Recht des alten Europa, in der das Leben noch berechenbar erscheint. Mit Werten meinte er diejenigen der in Deutschland blutig niedergeschlagenen bürgerlichen Revolution 1848. Im selben Jahr, also vor 175 Jahren, basierend auf denselben Werten wurde der moderne Schweizer Staat gegründet, nach einer Kolumne von Christoph Blocher in unserer Lokalzeitung, mit Hilfe der Engländer, wahrscheinlich, weil diese ein Land mit echter Neutralität in der Mitte von Europa haben wollten. In der Präambel der Schweizer Verfassung, steht noch heute:
". . . dass nur frei ist, wer seine Freiheit gebraucht, und die Stärke des Volkes sich misst am Wohle der Schwachen."
Dauthendeys Romanfigur Rennewart sehnt sich auch nach dem Rechtssystem im alten Kontinentaleuropa. Noch heute müssen international tätige Unternehmer, Arbeitnehmende, Banken und Finanzgesellschaften, die in mehreren Ländern ihre Firmen und Büros haben, sich mit unterschiedlichen Rechtssystemen herum schlagen. An einem Ort scheint etwas verboten zu sei, das anders wo erlaubt ist, trotz internationalen Abkommen und Vereinbarungen, die vereinheitlichen sollen. Derart die Gesellschaft verrohende und die Menschlichkeit missachtende Aktivitäten wie die Zwangsverschuldung und Entrechtung von Menschen zum Zweck der Bereicherung, sind in allen Staaten, die sich Demokratie und, oder zivilisiert nennen, verboten, und fallen unter die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO. Übertreter werden vor ein Gericht gestellt, gleich welchem Rechtssystem. USA, das Vereinigten Königreich, Kanada, Australien, Neu Seeland, mit Einschränkungen Süd Afrika haben Common Law, auch angelsächsisches Gewohnheitsrecht genannt, in dem die Gerichte entscheiden. Alle anderen demokratischen Länder haben Civil Law, auch römisches Recht genannt, in denen festgeschrieben, kodifiziert ist, was Gesetz ist, etwa im Schweizerischen Obligationenrecht (OR), dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Dieser Code Civile orientiert sich an den Prinzipien des Rechtsstaates, darunter fällt zum Beispiel Treu und Glaube.
Die Sehnsucht des Rennewart gilt wohl dem absoluten Recht der griechischen Göttin Dike (siehe die Fabel Habicht und Nachtigall auf diesem Blog) und civil law, auch römisches Recht genannt, bei dem die Gesetze festgeschrieben sind und Rechtsprinzipien folgen, nicht wie im angelsächsischem common law, wo Richter und Gerichtsentscheidungen wesentlich mehr Gewicht haben. Sobald die Menschen sesshaft wurden, Landwirtschaft betrieben und miteinander Geschäfte tätigten, mussten sie Regeln finden für Eigentum, Zusammenleben, Handel und Wirtschaft. Die Transformation zur Sesshaftigkeit mit Erfindung der Landwirtschaft war dramatisch, ebenso wie jetzt, wo es um die Transformation von den fossilen zu den erneuerbaren Energien geht.
Expressionismus in Kunst und Literatur
Die Übermacht der Farbe Rot in meiner Illustration war keine Absicht. Ich habe mehrere Versuche mit der neuen Technik machen müssen, bis ich überhaupt ein Abbild meines Entwurfs bekam. Mehrmals blieb die Farbe auf der Gelplatte kleben und das Papier zerriss beim Druck. Auch beim abgebildeten Abzug blieben viele Details und Farbe kleben, sodass die zuletzt aufgebrachte Hintergrundfarbe Rot vorherrscht. Der Roman Raubmenschen schildert mit expressionistischen Stilmitteln in flammender Sprache einen Brand der Hochbahn beim Zwischenhalt auf der Hinreise nach Mexiko, sodass ich aus der mageren Ausbeute meiner ersten Versuche mit der neuen Technik, den rotstichigen Abzug wählte. Eigentlich arbeite ich gerne mit gestalterischen Techniken, wo man nie so genau weiss, was heraus kommt, Farbe und Papier ein Eigenleben haben. In der Kunst fasziniert mich der Expressionismus. Der Roman von Dauthendey ist expressionistisch geschrieben, obwohl der Autor nicht eindeutig zu den literarischen Expressionisten gezählt wird, dies wohl auch, weil er 1918 auf Auslandsreise verstarb und somit nicht das Motiv des Schreckens vom Ersten Weltkrieg verarbeitet hat, wie diejenigen Schriftsteller, die als Expressionisten bezeichnet werden.
Raubmenschen und Falschspieler
Die erste Wirtschaftskrise nach Einführung des Eigentums, wie wir es heute kennen, war in den 1870er Jahren. 1908, drei Jahre vor dem Erscheinen des Romans Raubmenschen, schüttelte eine grosse Wirtschaftskrise die Welt, eine Warnung für das, was noch kommen würde, ausgehend von der Wall Street in den USA. Auf der Weiterfahrt von New York nach Mexiko begegnet Rennewart den ersten Raubmenschen, hagere Gestalten in abgetragenen Anzügen, von denen einer Spielkarten in der Hand hält. Sie tuscheln unverfroren in seiner Sichtweite, umzingeln den deutschen Reisenden, der ein Buch lesend auf einer Bank sitzt, fordern ihn zum Kartenspielen um Geld auf. Er entkommt nur, weil eine bessere Beute auftaucht, ein junger Mann, der mit seiner Mutter nach Mexiko reist, um dort eine Zuckerfabrik zu übernehmen. Zuerst lassen sie den jungen Mann gewinnen, dann verliert er das gesamte Vermögen der Mutter beim Kartenspiel. Sie hatten gedacht, es für die Modernisierung der Zuckerfabrk zu investieren. Die Falschspieler werfen den jungen Mann, den sie zerlumpt hatten, über Bord, damit es so aussehe, wie wenn er Selbstmord begangen hätte. Der Kapitän klärt Rennewart auf: Die Falschspieler fuhren regelmässig zwischen der Hafenstadt Vera Cruz in Mexiko und New York mit dieser Schiffslinie hin und her. Eigentlich seien sie Schmuggler von Gold, das sie in ihre Kleider eingenäht haben. Auf dem Hinweg nehmen sie diejenigen aus, die Abenteuer und Glück in Mexiko suchten, auf dem Rückweg diejenigen, die in Mexiko zu Geld gekommen waren. Der Kapitän sagt:
"Bedenken Sie, mein Herr, wir sind nicht im schnüffelnden Polizeistaat Europa. Sie sind hier auf diesem Schiff in den waghalsig freien Vereinigten Staaten; und wenn einer hier seinen Kabinenplatz bezahlt hat, dann habe ich ihm nicht in die Karten zu gucken. Das Schiff ist nicht mein Schiff. Ich bin von der Schifffahrtsgesellschaft als Kapitän angestellt und habe nichts anderes zu tun, als meine Passagiere und meinen Kargo sicher von Hafen zu Hafen zu führen."
"Jeder achtet in Amerika auf seine Haut, und wer es nicht tut, der ist ein Esel und dem gebührt, dass ihm die andern die Haut nicht schonen, wenn ihm nichts an sich selber liegt."
aus Raubmenschen von Max Dauthendey, 1911


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